Im Herbst 2015 haben die Vereinten Nationen 17 Ziele nachhaltiger Entwicklung formuliert. Das Grundprinzip, was alle 17 Ziele eint ist, dass wir auf lange Sicht nicht auf Kosten der Natur und Menschen in anderen Regionen der Erde oder zukünftiger Generationen leben dürfen.

Bildung für Nachhaltige Entwicklung bedeutet für uns, dieses politische Programm mit Leben zu füllen und möglichst vielen Menschen durch unsere Bildungsarbeit zugänglich zu machen. Mit der gASTWERKe-Akademie verfolgen wir das Ziel, Menschen zu zukunftsfähigem Denken und Handeln nach den Kriterien der Nachhaltigkeit zu befähigen. Dafür bieten wir eine Reihe unterschiedlicher Veranstaltungen in den Bereichen Ökologie, Soziales, Kultur und Ökonomie an.

Blick in die Hallefrischer KohlrabiBild vom Bewohnertreffen

Die Politik und die Pädagogik der Nachhaltigkeit stehen vor einem Dilemma: Auf der einen Seite stimmt eine Mehrheit der Menschen in Deutschland der These zu, dass für unsere gemeinsame Zukunft ein nachhaltigeres Leben sinnvoll und notwendig ist. Dennoch fällt es vielen Menschen schwer, diese abstrakte Erkenntnis zu verinnerlichen und in ihr Alltagshandeln zu integrieren.

Die gASTWERKe-Akademie hat sich das Ziel gesetzt, diese Lücke zwischen Wissen und Handeln zu überbrücken. Dafür nutzen wir das Prinzip des Erfahrungsbasierten Lernens.

Der gesamte Rahmen unseres Bildungszentrums mit Unterkünften, Seminarräumen, Energieversorgung, Verpflegung und Sanitäranlagen ist so gestaltet, dass die Teilnehmenden ganz praktische Berührungspunkte mit dem Thema Nachhaltigkeit und schonendem Ressourceneinsatz haben. Diese Berührungspunkte sind Anlässe zum Nachdenken und Diskutieren. Sie sind mit den Inhalten der Veranstaltungen abgestimmt und somit wesentlicher Teil unseres pädagogischen Konzeptes.

Die Teilnehmenden machen während der Veranstaltungen konkrete Erfahrung mit den Themen Erneuerbare Energien, ökologische Landwirtschaft, Suffizienz und alternativen Wohn-/Lebensmodellen. Diese Einblicke werden mit pädagogischen Fachkräften und Expert_innen aus den jeweiligen Gebieten reflektiert und abstrahiert. Die konkrete praktische Erfahrung wird mit der theoretischen Erkenntnis kombiniert und diese starke Verbindung schafft es, sich im Bewusstsein der Teilnehmenden zu verankern, sodass die Wirkung über die Veranstaltung hinaus in den Alltag der Teilnehmenden strahlt.

In mehreren Workshops ist eine Kleinwindanlage aus größtenteils recyceltem Material entstanden. Am konkreten Beispiel kann seit der Eröffnung im Mai 2017 die niedrigschwellige Nutzung erneuerbarer Energien aufgezeigt werden. Die gewonnene Energie wird unter anderem für den Energiebedarf der Bildungsveranstaltungen genutzt.

Seit 2016 ziert ein verwunschener Kräutergarten mit Trockenmauern, Totholzhecken und einem kleinen Teich das Gelände der gASTWERKe.

Im Jahr 2015 wurde bei den gASTWERKen eine Streuobstwiese angelegt. 16 unterschiedliche Apfelbäume wurden mit Teilnehmer_innen eines Seminars gepflanzt. So wurde ein Lebensraum für eine Vielzahl von teilweise gefährdeten Lebewesen geschaffen und eine große Fläche auf extensive Landnutzung umgestellt. Die Funktionen von Streuobstwiesen als Landnutzung und Schutz für bedroht Arten werden auf einer Schautafel anschaulich dargestellt.

 

Auf dem Gelände leben einige Honigbienenvölker und die Imker_innen haben nun auch einen Raum für Wildbienen geschaffen. In Workshops wurde eine Nisthilfe gebaut und weitläufige Beete mit bienenfreundlichen Pflanzen angelegt. Besucher_innen können sich an einer informativen Schautafel über das Leben von Wildbienen und Honigbienen und ihre Bedeutung für das lokale Ökosystem und die ökologisch Landwirtschaft erkundigen.

In dem Museum können die Besucher_innen Biodiversität hautnah erleben und mit den eigenen Sinnen die Vielfalt der Tomatensorten erfahren.