Anfang Juni haben sich mittlerweile zum 2. Mal Soziokratie interessierte Menschen aus verschiedenen Gemeinschaften und Projekten aus ganz Deutschland bei den gASTWERKen zu einem Einführungskurs – Soziokratie in Gemeinschaft – getroffen. Begleitet von dem erfahrenen Soziokratietrainer und langjährigen Gemeinschaftsaktivist Steffen Emrich, war dieser Kurs gezielt auf Menschen aus Gemeinschaften und Non-Profit Organisationen zugeschnitten. Neben den fachlichen Inputs und Lernräumen gab es dadurch auch die Möglichkeit sich unter Gleichgesinnten auszutauschen und voneinander zu lernen bzw. zu profitieren. Die gASTWERKe Akademie als Veranstaltungsort war dafür der ideale Ort um nicht nur über Gemeinschaft und Soziokratie zu reden, sondern auch Gemeinschaft zu erfahren und z.B. von den konkreten Erfahrungen der gASTWERKe mit Entscheidungsprozessen und komplexen Moderationen zu lernen.

Das Seminar soll 2024 auf jeden Fall wiederholt werden. Wer Interesse hat kann sich bereits jetzt bei Steffen melden und wird dann rechtzeitig informiert sobald die Termine feststehen.

steffen.e@gastwerke.de // www.procorde.net

Danke an drei bunte Tage Drei Tage mit Leo und Pixel aus Kassel, die nicht nur wunderbare Künstler*innen sind, sondern ebenso tolle Motivator*innen, Streitschlichter*innen und Ideengeber*innen für Spiele.Drei Tage mit 16 Kindern aus Staufenberg und Umgebung.Drei Tage auf den Wiesen und Wegen der gASTWERKe Akademie und dem leckeren Essen von Sanne K. Danke für eure Kunst, die hier bleibt. Anbei ein Foto vom Grafitti ‚Natur‘. Vielleicht findet ihr auch das 2. Grafitti, wenn ihr uns besucht. Morgen öffnen wir die Türen für den Jungpflanzentag und im Juni haben wir noch freie Plätze für den Soziokratie Workshop mit Steffen Emrich und den Parcour des Guten Lebens.Wir freuen uns auf Euch

Danke an das Programm „Startklar in die Zukunft“

Wir freuen uns sehr, dass wir zum Jahresbeginn 2022 endlich wieder einen Newsletter der gASTWERKe Akademie veröffentlichen können. Wir schreiben ca. ein Mal im Jahr einen Newsletter, um über unsere Arbeit zu informieren, spannende Ankündigungen und Termine weiter zu geben sowie unsere Referent*innen und Veranstaltungen publik zu machen.

Viel Spaß beim Lesen zu digitalen und analogen Bildungsformaten am Platz, unserem generationsübreifendem Impuls-wochenende im Mai 2022 und wie wir die Finanzierung des Platzes tauschlogikfreier gestalten wollen.

Zum Newsletter:
februar 2022(4)-newsletter-akademie

Nachdem Ende Oktober die letzte reguläre Gruppe abgereist ist, die Corona-Wellen hochschlagen und unsere schöne Infrastruktur eine Zeitlang leer stand wollen wir den Platz gerne wieder etwas beleben!

Wir bieten zwischen dem 10.1.2022 und dem 1.4.2022 unseren Platz für kleine Gruppen zwischen 12 und 15 Personen an. Ihr könnt die beheizbare Jurte und das beheizbare wunderschöne Stampflehmhaus mit Küche nutzen.  (ab dem 1.4.2022 wieder „Normalnutzung“ auch für größere Gruppen)
Unser Platz ist eingebettet zwischen dem Kaufunger Wald und der Bioland-Gärtnerei Wurzelwerke und eignet sich wunderbar für (Gruppen)-Auszeiten, selbstorganisiertes Arbeiten und für vieles mehr!
Meldet euch gerne bei uns mit euren Anfragen und leitet es gerne an potentiell Interessierte weiter.

https://www.gastwerke-akademie.de/wp_gastwerke/gelaende/gastgruppen/

Doreen für das AkademieTeam

Auch unser Seminarbetrieb ist aufgrund der Corona-Pandemie vorerst bis einschließlich 30. April 2020 geschlossen.

Wie es danach weiter geht können wir – wie viele andere auch – noch nicht sagen. Wir werden uns an den offiziellen Regelungen und an dem für uns sehr wichtigen Wert der gesamtgesellschaftlichen Solidarität orientieren – insbesondere mit Menschen, die Risikogruppen angehören und denen, die auch ohne Pandemie einen schweren Stand in unseren Gesellschaften haben und nun in besonderem Maße getroffen werden.

Stampflehm bei den gastwerken:

Seit 10 Jahren werden auf dem Gelände der gastwerke Gebäude nach ökologischen Gesichtspunkten saniert und ausgebaut. Seit zwei Jahren werden auch neue Gebäude konstruiert. Diese Gebäude wurden und werden in Stampflehmbauweise errichtet. Im Jahr 2018 wird das mittlerweile dritte Gebäude in dieser Bauweise gebaut. Über diese Zeit haben wir uns ein breites theoretisches und praktisches Wissen angeeignet. Im vergangenen Jahr haben wir mit dem Fachbereich Architektur der Universität Kassel einen Workshop zu Stampflehmbau angeboten und auch im Jahr 2018 werden praktische und theoretische Veranstaltungen zum Thema Ökologisch Bauen mit Lehm angeboten.

Herausforderungen beim Stampflehmbau

1. Lehm ist kein genormter Baustoff: An jeder Stelle, an der man für ein Stampflehmgebäude Erde aushebt, hat diese eine andere Zusammensetzung aus Ton, Sand und Schotter. Für jede Baustelle muss die Erde also neu geprüft und eventuell ergänzt werden.

2. Lehm schwindet beim Trocknen: Nachdem die Erde zu Wänden verdichtet wurde folgt ein längerer Trocknungsprozess des Lehms, bei dem die Wände an Volumen verlieren. Je nach Zusammensetzung entstehen beim Trocknen der Stampflehmwände dadurch Trockenrisse.

3. Lehm muss vor Wasser geschützt werden: Lehm ist auch im komprimierten Zustand nicht wasserfest, d.h. die Stampflehmkonstruktion muss durch konstruktive Maßnahmen vor Wasser geschützt werden (Sockel, Dachüberstand, etc.) oder die Oberfläche muss mit wasserabweisenden Materialien behandelt werden.

Vorteile der Stampflehmbauweise

1. Lehm ist hygroskopisch: Die Lehmmauer nimmt Feuchtigkeit auf und gibt sie bei Bedarf wieder ab. Sie reguliert also die Luftfeuchtigkeit und dadurch das Raumklima.

2. Lehm speichert Wärme: Stampflehmmauern sind im Vergleich zu anderen Mauerwerken sehr dick und speichern hervorragend Wärme. Somit kann Sonnenenergie passiv genutzt werden und dadurch Ressourcen gespart werden.

3. Lehm ist ein nachhaltiger Baustoff: Lehm für Stampflehmbau kann meistens entweder direkt an der Baustelle oder sehr lokal gewonnen werden. Im Vergleich zu anderen Baumaterialien ist der Energieaufwand zur Aufbereitung verschwindend gering. Außerdem kann der Lehmanteil eines Gebäudes nach Abriss ohne Probleme wiederverwertet werden, es entstehen keine Bauabfälle und somit eignet sich der Baustoff für eine ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft.

Stampflehm – Traditionelle und innovative Bauweise

Stampflehm, auch bekannt als Taipa, rammed earth, pisé und hangtu ist eine der simpelsten Bauweisen und wird überall auf der Welt angewandt. Da man für Stampflehmgebäude lokale Materialien verwenden kann und die Konstruktion mit einfachsten Hilfsmitteln möglich ist hat diese Bauweise eine Jahrtausende alte Tradition. Erste einzelne Stampflehmgebäude wurden in China vor 7000 Jahren gebaut. Vor 4000 Jahren war Stampflehm der gebräuchlichste Baustoff für Fundamente und Wände in China. Bis ins Mittelalter wurde auch in weiten Teilen Europas mit Stampflehm gebaut. Mit steigender Verfügbarkeit und Erschwinglichkeit anderer Baustoffe im Rahmen der Industrialisierung und Globalisierung hat Stampflehm seit Beginn des 18. Jahrhunderts als Baustoff deutlich an Bedeutung verloren.

Im Zuge der Nachhaltigkeitsdebatte und eines Erstarkens der ökologischen Bauweisen rückt Stampflehm in letzter Zeit wegen des geringen Energieaufwandes zur Verarbeitung, der lokalen Verfügbarkeit und der Wiederverwertbarkeit verstärkt in den Fokus.

Eindrücke zu Gestaltungsmöglichkeiten und Ablauf der Bauweise:

Beispiele für Stampflehm als architektonisches Gestaltungselement:
https://www.pinterest.co.uk/dezeen/rammed-earth/

Zeitraffer-Video von einer Stampflehmbaustelle in Australien:
https://www.youtube.com/watch?v=vD_PWbrG9GA

Eindrücke aus Australien, wo Stampflehm ein mittlerweile wieder geläufiges Baumaterial ist:
https://vimeo.com/119851466

Dieses Jahr wird ein Stampflehmgebäude auf dem Gelände der gastwerke errichtet. Wir bauen ein Multifunktionsgebäude, das als Selbstversorgungsküche und Seminarraum genutzt werden kann. Neben dem Toilettenhaus und dem Sanitärtrakt ist es das dritte Gebäude, welches in Stampflehmbauweise entsteht.

Hier gibt es ein paar fotografische Eindrücke der Gebäude, die bereits stehen:

In diesen Tagen, in denen es in Escherode noch gelegentlich schneit, starten wir mit den ersten Vorbereitungen. Gelände freiräumen, Zeitplan für die Baustelle erstellen und freiwillige Helfer für die Stampflehmwochen einladen. Bevor im Mai die Stampflehmarbeiten beginnen können wird noch die Baugrube ausgehoben und das Fundament hergestellt. Der Erdaushub der Baugrube wird dann im Mai als Stampflehmmauer wieder Verwendung finden wird. So minimieren wir den Ressourcenverbrauch beim Bau des Gebäudes.

Hier seht ihr Bilder von den Vorbereitungen im eisigen Wetter:

 

 

Wer mehr über Stampflehm als traditionellen und gleichzeitig innovativen Baustoff erfahren und gleichzeitige praktische Erfahrung damit sammeln möchte kann gerne zu unseren Mitmachbaustellen Stampflehm im Mai kommen. Ihr seid herzlich eingeladen mitzustampfen und das Gebäude Schicht um Schicht wachsen zu sehen. Mehr Infos und Anmeldung unter https://www.gastwerke-akademie.de/event/mitmachbaustelle-stampflehm-ii/ oder https://www.facebook.com/events/1498649566915632/

Im Herbst 2015 haben die Vereinten Nationen 17 Ziele nachhaltiger Entwicklung formuliert. Das Grundprinzip, was alle 17 Ziele eint ist, dass wir auf lange Sicht nicht auf Kosten der Natur und Menschen in anderen Regionen der Erde oder zukünftiger Generationen leben dürfen.

Bildung für Nachhaltige Entwicklung bedeutet für uns, dieses politische Programm mit Leben zu füllen und möglichst vielen Menschen durch unsere Bildungsarbeit zugänglich zu machen. Mit der gASTWERKe-Akademie verfolgen wir das Ziel, Menschen zu zukunftsfähigem Denken und Handeln nach den Kriterien der Nachhaltigkeit zu befähigen. Dafür bieten wir eine Reihe unterschiedlicher Veranstaltungen in den Bereichen Ökologie, Soziales, Kultur und Ökonomie an.

Blick in die Hallefrischer KohlrabiBild vom Bewohnertreffen